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Ein gern vergessenes Buch Thomas Manns

 

作者: Erich Brock,  

 

期刊: Orbis Litterarum  (WILEY Available online 1958)
卷期: Volume 13, issue 1  

页码: 3-6

 

ISSN:0105-7510

 

年代: 1958

 

DOI:10.1111/j.1600-0730.1958.tb00299.x

 

出版商: Blackwell Publishing Ltd

 

数据来源: WILEY

 

摘要:

Es sind jetzt 40 Jahre, dass Thomas Manns Betrachtungen eines Unpolitischen erschienen. Sie wurden damals von Freund und Feind begierig aufgenommen als eine (im ganzen durchaus würdige und gehaltvolle) Apologie von tausend Dingen, welche die Deutschen bis dahin mehr auf dumpfe Weise empfunden hatten als etwas, was ein Recht ihrer geistig‐politischen Eigenform begründete. Aber solche Empfindung genügte nicht mehr im Ersten Weltkrieg angesichts des konzentrischen Angriffs der übersichtlich durchorganisierten Ideologie der Westvölker. Soweit gut; das Erstaunliche dabei aber war, dass der Verfasser selbst empfand, sein Werk kehre sich damit, dass es dieser durchgegliederten Ideologie eine ebensolche Front entgegenwarf, weitgehend gegen sich selbst. Es verteidigte mit den Mittehi differenziertester, besonders an Nietzsche geschulter Sprach‐ und Stilkunst eine Sache, die wesentlich auf Schweigen stand, auf blossem Sein, auf dem zwischen Ja und Nein unentschiedenen, weil beide übergreifenden Wesen, das der Natur, der Musik, der Religion zugrunde liegt. Indem Mann diesem Wesen, das er als Inbegriff der Deutschheit empfand, bewussteste Worte in den Mund legte, musste er sie notwendig beim Westen entleihen und damit seine Aussageschon als Aussagebis zu gewissem Masse in ihr selbst verkehren. Schon allein die Systematisierung, die Mann da der deutschen Geistesart angedeihen liess, brachte das mit sich. (Wir sehen ganz davon ab, dass seine Hauptgewährsmänner immer Schopenhauer, Wagner und Nietzsche sind; über die Grösse der beiden ersten denkt man heute wohl mit Recht zurückhaltend.) Mann schrieb gegen Antithetik, Rationalisierung, Organisierung des Geistigen ‐ und wusste natürlich infolgedessen für das, was er verteidigte, keinPrinzipzu nennen ‐ nur dass esnochwar, eben noch tatsächlich war. Sicherlich gab es im Zweiten Reiche der Deutschen viel Gutes, was nur noch auf sich selbst stand, nicht auf einem rationalen Prinzip, und trotzdem von unersetzlichem Wert war. Und wer wollte überhaupt leugnen, dass in der Menschheit die HälfteallerWerte ein Noch sind, Werte der Frühe, der Natur, der Schöpfungsfrische, des vorlogischen Zustandes ‐ und dass so‐wohl im Individuellen wie im Völkerleben dadurch Dinge bezeichnet werden, die durch nichts, was am Ende eines bewussten und willensmässigen Strebens zu erreichen sind, einfach aufgewogen werden. Im staatlichen Gebiet zumal sind es solche Werte, die auf einem echten Patriarchalismus, einer Pietät ruhen, welche nicht organisiert, nicht aus einer vernünftigen Wurzel mit Sicherheit wieder heraufgeführt werden kann, wenn die Entwicklung darüber hinweggeschritten ist. Die tatsächliche Unersetzlichkeit einer pietätvollen Einstellung gilt auch im Sinne eines reinen Wertbegriffs. Für Mann handelt es sich also um die Verteidigung dessen, was er im schönsten Sinn bewahrend, konservativ nennt, und dies ist, was ihm als das

 

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