Ein 69jähriger Mann mit der Diagnose einer Major Depression befand sich bei der Autorin 3,5 Monate während seines stationären Aufenthaltes und anschlieβend 18 Monate ambulant in verhaltenstherapeutischer Behandlung mit insgesamt 29 Einzelsitzungen. Der Patient zeigte eine Vielzahl somatischer Symptome im Rahmen seiner Depression, lebte relativ zurückgezogen und wies massive Insuffizienzgefühle und -gedanken auf. Er befand sich seit ca. 20 Jahren ambulant in neurologischpsychiatrischer Behandlung wegen rezidivierender depressiver Syndrome und war 1976 und 1978 wegen Depressionen in stationärer Behandlung. Im Rahmen der kognitiven Verhaltenstherapie wurden die Rate der allgemeinen Aktivitäten und der Verstärker erhöht, Sozialbeziehungen aufgebaut, der dysfunktionale Kognitionsstil verändert und Problemlöse- und Selbstbehauptungstechniken vermittelt. Bereits nach der Krankenhausentlassung zeigte der Patient nach eigenen Angaben, klinischem Eindruck und im Beck-Depressions-Inventar (Hautzin-ger et al., 1994) eine deutlich gebesserte Stimmung, war sozial kompetenter, aktiver und zuversichtlicher. Die ambulante Behandlung baute diese Erfolge aus bzw. trug zur Stabilisierung bei, so daβ auch acht Monate nach Therapieende und trotz dreier kritischer Lebensereignisse der Behandlungser