AbstractDer Schutz der Trinkwassergewinnung ist in der Deutschen Demokratischen Republik ein wichtiges gesamtgesellschaftliches Anliegen. Es werden große Anstrengungen unternommen, um die Versorgungssicherheit der Bevölkerung mit hygienisch einwandfreiem Trinkwasser zu gewährleisten.Ausdruck dafür ist nicht zuletzt die „VERORDNUNG ÜBER DIE FESTLEGUNG VON SCHUTZGEBIETEN FÜR DIE WASSERENTNAHME AUS DEM GRUND‐ UND OBERFLÄCHENWASSER ZUR TRINKWASSERGEWINNUNG vom 11. Juli 1974”︁. In den letzten Jahren zeigten sich trotzdem gewisse Mängel in der Trinkwasserversorgung, die auf Unzulänglichkeiten bei der Wahrung hygienischer Grundsätze zurückzuführen waren. Da sich dies vornehmlich auf Grundwassergewinnungsanlagen bezieht, darf es nicht zu dem voreiligen Schluß führen, daß bezüglich der Trinkwassergewinnung aus Talsperren alles zum besten bestellt sei. Die bevorstehende Überarbeitung der TGL 24348 sollte Anlaß sein, den erreichten Stand bezüglich des Schutzes von Trinkwassertalsperren einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Die Verfasser nahmen in der Vergangenheit schon mehrfach zu Fragen der Hygiene von Trinkwassertalsperren Stellung, zuletzt zum Entwurf der TGL 24348 im Februar 1970 (SCHULZE1962, 1965, 1971;DOBBERKAU1969). Dabei konnte festgestellt werden, daß die TGL die hygienischen Belange nach dem damaligen Wissensstand in ausreichendem Maße berücksichtigt. Inzwischen sind viereinhalb Jahre vergangen, ein Zeitraum, in dem auf dem Gebiet der Wasserhygiene wesentlich neue Erkenntnisse gewonnen wurden. Die gesellschaftliche und ökonomische Entwicklung in der DDR. brachte in diesem Zeitraum neue Bedingungen, die für die Überprüfung des Standpunktes der Hy