Im letzten Jahre gedachten wir eines verdienstvollen Physikers, dessen Entdeckung 70 Jahre zurückliegt. 1896 beobachtete der FranzoseHenry Becquerelerstmals, daß Uransalze eine bisher unbekannte Strahlung aussenden. Sie wurde zunächst alsBecquerel-Strahlung bezeichnet. Wenige Jahre später konnte diese Strahlung, vor allem durch die Arbeiten des EhepaarsCurie, teils als α-Strahlung (positiv geladene Heliumkerne), teils als β-Strahlung (vom Atom emittierte Elektronen) und teils als γ-Strahlung (mit einer Wirkung wie die der Röntgenstrahlung) erkannt und gedeutet werden.Becquerelgilt somit als Entdecker der Radioaktivität, einer Erscheinung, mit der Veränderungen im Atomkern und nachfolgende Emission von Strahlungen bezeichnet werden. Da es in der Folgezeit gelungen war, die Natur der Röntgenstrahlung als elektromagnetische Schwingungen vom gleichen Charakter wie die Strahlung des sichtbaren Lichtes zu erkennen, und da zufolge der gleichartigen Wirkungen auch die γ-Strahlung denselben Charakter wie die Röntgenstrahlung aufwies, lag es nahe, auch diese für die Zwecke der Defektoskopie zu nutzen. Neben die Defektoskopie mit Röntgenstrahlung trat als ebenbürtige Methode die γ-Defektoskopie.