Ein Rückfall zeigt bei zirka 30–50 % der Kinder mit akuter lymphoblastärer Leukämie das meist unaufhaltsame Fortschreiten der Er-krankung an. Hämatologische Rezidive werden auf Resistenz gegen die verwendeten Medikamente und lokale Rezidive wie die leukämische Meningoenzephalopathie, die leukämische Ophthalmopathie und die testikuläre Infiltration auf pharmakologische Organbarrieren zu-rückgeführt. Für die Reinduktion hämatologischer Rezidive scheint vor allem die L-Asparaginase ein wichtiger Bestandteil der Medikamentenkom-bination zu sein. Nach der Reinduktion ist ein Wechsel der für die Fortsetzungstherapie verwendeten Medikamente erforderlich. Lokale Rezidive werden mit lokalen Maßnahmen (Bestrahlung und z.B. intrathekale Medikamentengabe) beherrscht. Zusätzlich soil wegen der fast immer nachfolgenden hämatologischen Rezidive auch die Systemtherapie intensiviert werden. Verhütung solcher Rezidive ist viel wichtiger und vielleicht einfacher als deren Behandlung. Darauf sollte auch der initiale Therapieplan mit Umgehung pharmakologischer Barrieren