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ÜBER DAS ZEITGEDÄCHTNIS BEI TIEREN

 

作者: I. von STEIN‐BELING.,  

 

期刊: Biological Reviews  (WILEY Available online 1935)
卷期: Volume 10, issue 1  

页码: 18-41

 

ISSN:1464-7931

 

年代: 1935

 

DOI:10.1111/j.1469-185X.1935.tb00475.x

 

出版商: Blackwell Publishing Ltd

 

数据来源: WILEY

 

摘要:

Zusammenfassung.1. Viele Organismen folgen in ihren Lebensgewohnheiten kosmischen Periodi‐zitaten. So haben sich z. B. manche Meeresorganismen dem regelmässigen Wechsel der Gezeiten angepasst, indem sie während bestimmter Stunden Schutzreaktionen ausfähren. Viele Vögel folgen in ihrem Verhalten dem Wechsel der Jahreszeiten. Das bekannteste Beispiel für den Einfluss kosmischer Rhythmen ist die unter den Lebewesen weit verbreitete Anlehnung an den periodischen Lichtwechsel; es ist dies der dem Wechsel von Tag und Nacht angepasste Wechsel von Ruhe und Aktivität.Diese “Biologischen Rhythmen” treten vielfach auch dann noch einige Zeit selbständig in Erscheinung, wenn durch konstante Bedingungen in einem Versuchsraum die direkten Einflüsse der kosmischen Periodizitäten ausgeschaltet werden. Ihr Ablauf fällt in vielen Fällen—trotz Wegfalles des gewohnten periodi‐schen Reizes—noch “pünktlich” mit dem zeitlichen Ablauf der Aussenfaktoren zusammen. Dieses Zeitgedächtnis ist nicht variabel, sondern streng gebunden an den “eingelernten” Rhythmus. Ob es seine Entstehung einer erblich oder individuell erworbenen “Erinnerung” verdankt, ist noch unbekannt.2. Eine höhere Stufe stellt das Zeitgedächtnis einiger sozialer Insekten (Bienen, Ameisen, Termiten) dar. Hier ist der Organismus nach voraus gegangener “Dressur” imstande, im Rahmen des 24‐stündigen Tages jede beliebige Stunde zu bestimmen. Wir haben hier also ein variables Zeitgedächtnis, das, wie nachgewiesen, von äusseren Periodizitäten ganz unabhängig ist. Das Zeitgedachtnis der genannten Insekten ist zahlreichen Untersuchungen unterzogen worden, welche das ganze Problem entscheidend gefordert haben. So wissen wir heute, dass die “Uhr,” die dieses verblüffend präzise Zeitgedächtnis bestimmt und entscheidend beeinflusst, die Geschwindigkeit des Stoffumsatzes im Körper ist. Es wird angenommen, dass diesem ausgesprochenen Zeitgedächtnis eine biologische Bedeutung im Zusammenhang mit dem Nahrungserwerb dieser sozialen Insekten zugrunde liegt. Eine entsprechende Fähigkeit ist uns bisher bei keiner anderen Tiergruppe in diesem Ausmasse bekannt.3. Die dritte Stufe des Zeitgedächtnisses ist die Fähigkeit, bestimmte Zeitstrecken frei nach ihrem Ablauf zu schätzen, wenn sie nicht im Rahmen einer regelmässigen Wiederholung und Reihenfolge als “Dressur” geboten werden. Derartige Versuche wurden bisher nur mit der weissen Ratte und dem Menschen angestellt. Bei beiden konnte die Fähigkeit zum Abschätzen kurzer Zeitspannen bis zu einem gewissen Grade nachgewiesen werden.Summary.1. The habits of many living organisms are subject to cosmic periodicities. A number of marine animals, for example, are adapted to the ebb and flow of the tides, and many birds follow the changes of the seasons in their behaviour. The most familiar example of the influence of cosmic rhythms is the widespread dependence of living organisms on periodic light changes; their alternations of rest and activity correspond with night and day.These biological rhythms frequently continue after the direct influence of cosmic periodicities has been experimentally removed. In spite of the absence of the usual periodic stimulus, the course of a biological rhythm may correspond punctually with the time sequence of the external factors. It is unknown whether such rhythms are due to inherited “memory” or are individually acquired.2. The time memory of certain social insects (bees, ants, termites) is on a higher level. These animals, after “training,” are capable of determining any hour of the day and their time memory is independent of external periodicities. The “clock” which here determines the hour with such remarkable precision has been shown to be the rate of metabolism in the body. It is assumed that this time memory has a meaning in connection with the acquisition of food by these insects. No corresponding time memory is known in any other group of animals.3. The third level of time memory is the capacity of estimating periods of time, without the latter having been impressed on the animal by “training.” Experiments to test this faculty have up to the present been performed only with white rats and with man. In both cases

 

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