AbstractDer offene Sternhaufen NGC 6910 (Tab. 2), der mit frühen B‐Sternen beginnt, wurde in fünf Spektralbereichen photometriert (Tab. 1). Aus 42 Umgebungssternen wurde mit Hilfe des langwelligen Standard‐Farbenindex die interstellare Verfärbung in seiner Richtung festgestellt (Abb. 3). Als Entfernungsmodul ergeben die 7 hellsten physischen Haufensterne den Wertm–M= 12m.7, die schwächeren physischen Mitglieder aberm–M= 14m.37. Die hellsten Haufensterne sind also im Mittel um 1m.7 für ihren Spektraltypus zu hell. In Tab. 3 ist die Verfärbung der physischen Haufensterne angegeben. Sie läßt sich gut durch ein λ−1‐Gesetz darstellen. Für den Modul des Sternhaufens von 14m.37 paßt die im langwelligen Standard‐Farbenindex beobachtete Verfärbung von –0m.91 gut in den Entfernungseffekt der Umgebungssterne (Abb. 3) hinein. Die Verfärbung des Sternhaufens ist also interstellaren Ursprungs.Die Standard‐Farben‐Helligkeits‐Diagramme (Abb. 4 und 5) weisen, abgesehen von der abnormen Helligkeit der 7 hellsten Sterne, keine Besonderheiten gegenüber Feldsternen auf. Insbesondere tritt keine Depression der kurzwelligen Intensitätskurve in Erscheinung wie bei anderen Sternhaufen, die mit späteren Spektraltypen beginnen.In der Leuchtkraftfunktion sind die 7 hellsten Haufensterne durch ein Minimum von den schwächeren Haufensternen abgetrennt (Tab. 4).Mit Hilfe der Methode der Farbdifferenzen werden 25 von den 54 Haufensternen als nichtphysische Mitglieder erkannt, was der zu erwartenden Menge entspricht.Bei einem λ−1‐Gesetz der interstellaren Verfärbung ist das Verhältnis von Absorption bei λi= 481 mμ zur Verfärbung im langwelligen Standard‐Farbenindex gleich 2.08:0.51 = 4.08. Das führt zu einem korrigierten Entfernungsmodul von 10m66 und einer geometrischen Entfernung von 1350 pc. Der lineare Durchmesser beträgt für den Haufenkern 2.7 pc, für den ganzen Haufen 5.5 pc. Die Absorptionskorrektion ist wahrscheinlich zu groß und der Faktor 4.08 in Wirklichkeit kleiner (etwa 3.2), da bei ein