AbstractDurch die Lichtbogenbelastung der Kontaktstücke bei Schaltvorgängen wird das Werkstoffgrundgefüge unterhalb der Kontaktfläche in das sogenannte Schaltgefüge umgewandelt. Nach dem Beschalten der Kontaktstücke werden die Kontakteigenschaften zu einem großen Teil von der Struktur des gebildeten Schaltgefüges bestimmt.Von den Schmelzwerkstoffen Reinkupfer und Reinsilber sowie von den pulvermetallurgisch hergestellten Werkstoffen AgNi 10, W Ag 35 NiCuT, AgCdO 12 und AgC 3 wurden mit einem Prüfschalter die Kontakteigenschaften bei Einschaltvorgängen und wechselnden Ein‐ und Ausschaltvorgängen untersucht. Zur Beurteilung der Schaltgefüge wurden von den geschalteten Kontaktstücken metallographische Schliffe senkrecht zur Kontaktfläche angefertigt.Je nach Art des Werkstoffes und der Schaltvorgänge ergeben sich beträchtliche Unterschiede in den Schaltgefügen. Durch den Ausschaltvorgang werden die Kontakteigenschaften Schweißkraft, Abbrand und Kontaktwiderstand so stark beeinflußt, daß es zu einer Umkehrung in der Werkstoffreihung kommen kann. Bei der Vorauswahl eines Kontaktwerkstoffes für den Einsatz in einem bestimmten Schaltgerät mit einem Prüfschalter müssen daher die Kontakteigenschaften unter anwendungsbezogenen Prügfbedingungen simultan in ei