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1. |
Untersuchungen über Phototaxis und Geotaxis einiger Drosophila‐Mutanten nach Aufzucht in verschiedenen Lichtbedingungen |
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Zeitschrift für Tierpsychologie,
Volume 14,
Issue 1,
1957,
Page 1-28
Gerhard Dürrwächter,
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摘要:
Zusammenfassung1Larven der untersuchten Wildstämme vonDrosophila melanogasterundDrosophila funebrissind stark negativ phototaktisch, manchmal auch menotaktisch mit 90°‐Kurs. Aufzucht im Dauerdunkel bzw. im Dauerlicht änderte nichts am Normalverhalten.2Imagines dieser beiden Stämme sowie der Mutantencurled, vestigialundvestigial;ebonysind stark photopositiv oder menotaktisch gestimmt, vorzüglich bei Richtungswinkeln von 90°. Die Stämme unterscheiden sich in der Stärke der beiden Tendenzen und in der Genauigkeit der Einstellung. Am wenigsten genau orientiert sich die Mutantevestigial;ebonynach dem Licht.3Nach generationenlanger Aufzucht im Dauerdunkel sind dievestigial‐Tiere stärker photopositiv und schwächer menotaktisch als die Normaltiere; dauernd im Hellen gehaltene Tiere verhalten sich umgekehrt.4In der Röhrenanordnung verhalten sich die Normaltiere der oben genannten Stämme sowie der Mutanten +/ClB, y cv v f, cn, w sn3,L;cy, Bundenach Stärke und Dauer der Phototaxis verschieden.5Alter, Ernährungszustand und Futterbeschaffenheit beeinflussen die positive Phototaxis stark: Jungtiere laufen zuerst schneller zum Licht, werden, am Licht angelangt, bald wieder indifferent oder negativ phototaktisch; ältere laufen langsamer, bleiben aber länger am Licht. Hunger positiviert sehr stark.6Die positive Phototaxis beiDrosophilaändert sich im 12‐Stunden‐Rhythmus; um die Mittagszeit und um Mitternacht ist sie am stärksten.7Nach etwa 100 Läufen tritt reaktionsspezifische Ermüdung ein. Sie ist ganz überwiegend afferent bedingt; die Orientierung im Schwerefeld bzw. nach Ermüdung in diesem die Orientierung zum Licht bleiben von ihr unberührt. Phototaxis und Geotaxis ermüden unabhängig voneinander.8Auch in der Röhre sind generationenlang im Dauerdunkel gehaltene Wildtiere deutlich stärker positiv als ihre Normaltiere, die Dauerlichttiere aber schwächer. Die Unterschiede vergrößern sich mit der Zahl der Generationen, die in verschiedenen Lichtbedingungen aufwuchsen.9Wenn Licht‐ und Schwerereize gleichzeitig einwirken, richten sich die Dunkeltiere mehr nach dem Licht, die Helltiere mehr nach der Erdschwere.10BeiD. fun.traten diese Unterschiede auch nach 42 Generationen nicht auf. Doch ermüdeten die D‐Tiere bei aufeinanderfolgenden Läufen zum Licht stärker als die N‐Tiere, die H‐Tiere aber schwächer.11Nach Wiederherstellen normaler Verhältnisse klingen diese durch die Aufzucht bedingten Umstimmungen nur sehr langsam ab: Nach 4 bis 8 Tagen sind sic noch voll erhalten, ja in der 2. und sogar 4. Generation wirken sie noch merklich nach. Beträchtlich schneller klingen sie ab, wenn man die Tiere in die der Aufzucht entgegengesetzten konstanten Lichtbedingungen bringt, d. h. Dunkeltiere in Dauerlicht und Helltiere in Dauerdunkel.12Versuche zur Frage, ob diese Verhaltensunterschiede Dauermodifikationen sind oder wie sie sonst
ISSN:0044-3573
DOI:10.1111/j.1439-0310.1957.tb00524.x
出版商:Blackwell Publishing Ltd
年代:1957
数据来源: WILEY
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2. |
Die Sternenorientierung nächtlich ziehender Grasmücken (Sylvia atricapilla, borin und curruca)1 |
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Zeitschrift für Tierpsychologie,
Volume 14,
Issue 1,
1957,
Page 29-70
H. O. Wagner,
Franz Sauer,
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摘要:
Zusammenfassung1Erstziehende Garten‐ und Mönchsgrasmücken wählten in einem drehbaren Rundkäfig, der ihnen jegliche Sicht von richtenden Landschaftsstrukturen versagte und nur zenitwärts einen Ausblick von ungefähr 68° frei ließ, zur Zeit des Herbstzuges in klaren Sternennächten ihre natürliche Zugrichtung um SSW bis SW. Es war gleichgültig, ob die Vögel zuvor den Himmel bei Tag und Nacht hatten sehen können oder nicht.2Bei Mondschein gaben die Grasmücken unter den gegebenen Versuchsbedingungen ihre Zugrichtung auf und wurden positiv phototaktisch.3Ebenso flogen sie kurze Zeit in die Richtung des Falles heller Sternschnuppen oder unterbrachen erschrocken ihren Zug.4Bei aufkommender Bewölkung wurden sie mehr oder weniger unsicher; wenn der ganze Himmel dicht bewölkt war, kreisten sie und stellten bald den Zug ein. So lange wir durch dünne Wolkenschleier die hellsten Sterne durchschimmern sahen, zogen die Vögel noch gerichtet.5In Dunkelzimmern ohne Himmelssicht waren beide Arten bei diffusem und einheitlich polarisiertem Licht völlig richtungslos; seitlich einfallendem Licht wandten sie sich zu. Die Versuchsapparatur selbst bietet keine richtenden Reize.6In der Frühjahrszugphase wählten zwei Mönchsgrasmücken bei gleicher Versuchsanordnung unter dem Sternenhimmel die artgemäße Frühjahrszugrichtung um NNO bis NO. Die Störungen durch Wolken und Mondlicht ließen sich wie bei den Herbstversuchen wieder feststellen.7Um die Frage zu prüfen, ob visuell wahrgenommene Himmelsmarken für die Zugorientierung verantwortlich sind, führten wir die folgenden Versuche unter dem künstlichen Sternenhimmel eines Zeiss‐Planetariums weiter.8Unter der sternenlos ausgeleuchteten Kuppel streuten die Einstellungen einer Klappergrasmücke ungerichtet um 360°. Die Versuchssituation bei künstlichem Sternenhimmel wird kritisch besprochen.9Unter dem künstlichen Frühjahrssternenhimmel verhielt sich während der Frühjahrszugphase eine Mönchsgrasmücke genauso wie unter dem natürlichen Sternenhimmel und wählte als Hauptzugrichtung die Planetariumsrichtung umNNObisNO.10Unter dem künstlichen Herbststernenhimmel schlugen Klappergrasmücken im Herbst ihre zeitgemäße Zugrichtung umSSObisSOein, Mönchsgrasmücken und eine Gartengrasmücke dagegen bevorzugten einesüdwestlicheHauptzugrichtung.11Die Versuche mit einer Klappergrasmücke unter den längengleichen Sternenständen verschiedener geographischer Breiten zeigten, daß ihr Herbstzugkurs in Abhängigkeit von der Deklination der Gestirne zwischen 35°Nund 20°Nvon einersüdöstlichennach einersüdlichenRichtung umschlägt. Das unter dem künstlichen Sternenhimmel erhaltene Ergebnis entspricht dem von wildlebenden Klappergrasmücken bekannten Kurswechsel während des Herbstzuges im Raume des östlichen Mittelmeeres.12Durch Testoviron‐Zufuhr ließen sich im Frühjahr und Herbst eine kurzfristige Zugphase künstlich auslösen, bzw. schwache Zugaktivität erheblich steigern; die injizierten Vögel wählten ihre zeitentsprechenden Zugrichtungen.13Beim Anblick des künstlichen Sternenhimmels der Gegenzugphase gerieten eine Mönchs‐ und eine Klappergrasmücke in einen Zugkonflikt, in dem sie unentschlossen zwischen ihren beiden Hauptzugrichtungen hin und her zogen, die Mönchsgrasmücke zwischenNNOundSSW, die Klappergrasmücke zwischenSSOundNNW.Der Zugkonflikt dauerte auch noch unter dem danach wieder gebotenen zeitgemäßen Sternenhimmel an und war erst nach drei bis vier Nächten abgeklungen. Es wird vermutet, daß der Anblick des Sternenhimmels der Gegenzugphase einen endogenen, vielleicht hormonal gesteuerten Umstimmungsvorgang in Bewegung setzt.14Beim Anblick des Sommer‐ und Wintersternenhimmels war die Klappergrasmücke völlig desorientiert und zeigte keinen nachwirkenden Konflikt. Demnach scheint der Orientierungsmechanismus für den Frühjahrs und Herbstzug zeitbezogen präzisiert zu sein.15Unter Sternenständen, die gegenüber der Ortszeit verstellt waren und dem Vogel eine Zeitdifferenz oder eine entsprechende geographische Längenverfrachtung nach Osten oder Westen vortäuschen mußten, blieb eine Klappergrasmücke weiterhin orientiert und kompensierte dieVerfrachtungdurch zielgerichteten Flug nach der ihr bekannten Gegend zurück. Das unterschiedliche Verhalten nachOst‐ undWestverfrachtungwird gedeutet.16Garten‐, Mönchs‐ und Klappergrasmücken verfügen über einen Mechanismus der Zugorientierung, der sie unabhängig von Landschaftsstrukturen und ohne jede Erfahrung befähigt, ihre artspezifischen Zugrichtungen mit Hilfe des Vermögens, die Zeit zu schätzen, visuell nach dem Fixsternenhimmel zu bestimmen und sie ebenso auf dem Zuge beizubehalten. Die Sicht von Himmelsausschnitten genügt
ISSN:0044-3573
DOI:10.1111/j.1439-0310.1957.tb00525.x
出版商:Blackwell Publishing Ltd
年代:1957
数据来源: WILEY
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3. |
Ästhetische Faktoren bei Farb‐ und Formbevorzugungen von Affen |
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Zeitschrift für Tierpsychologie,
Volume 14,
Issue 1,
1957,
Page 71-99
Bernhard Rensch,
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摘要:
Zusammenfassung1. Bei einem Kapuzineraffen, einer Grünen Meerkatze und einem jungen Schimpansen wurde durch insgesamt 14 180 Einzelversuche eine Bevorzugung von bestimmten Farben, Farbkombinationen und Schwarzweißmustern festgestellt und daraufhin geprüft, wieweit ästhetische Faktoren für die Wahl ausschlaggebend waren.2. Der Kapuziner bevorzugte zumeist Gelb vor anderen Farben und wählte am wenigsten Blau. Auch der Schimpanse vernachlässigte meist Blau. Die Meerkatze bevorzugte Weiß und wählte am wenigsten Blau. Auch der Diese Farbbevorzugungen beruhen wahrscheinlich nicht auf ästhetischen Faktoren, wohl aber die bei Kapuziner und Meerkatze festgestellten Bevorzugungen von “bunten” Farben vor Graustufen. Eine Bevorzugung von reinen Farben (Rot, Gelb, Blau) vor Mischfarben (Orange, Violett) war nicht nachweisbar.3. Bei Wahl zwischen verschiedenen Farben kombinierten die Affen bevorzugt Gleiches mit Gleichem.4. Bei einer 7‐stufigen Reihe von Gelb bis Dunkelrot kombinierte der Kapuziner öfter deutlich unterschiedene als benachbarte, wenig unterschiedene Stufen.5. Die Affen ließen bei späterer Wiederholung einer Versuchsserie einen statistisch signifikanten Wechsel der Farbbevorzugung erkennen (“ästhetische Moden”).6. Bei der Wahl zwischen verschiedenen Schwarzweiß‐Mustern bevorzugten Kapuziner und Meerkatze, die letztere z. T. weniger bestimmt, geometrische, d. h. regelmäßige Muster vor unregelmäßigen. Im einzelnen erwiesen sich Stetigkeit einer Linienführung, radiäre und bilaterale Symmetrie und Wiederholung gleicher Komponenten in einem Muster als entscheidend für die Bevorzugung.7. Insgesamt wird die Bevorzugung von Farben gegenüber Grau, von Farbkombinationen und von geometrischen Mustern bei Affen von Faktoren beeinflußt, die den bei Menschen wirksamen ästhetischen Komponenten entsprechen.8. Anhangsweise werden bei den Versuchen beobachtete besondere Spiele (dabei Freudentänze des Kapuziners, Waschbewegungen der Meerkatze), einige Nestbaubewegungen des Schimpansen, das Drohverhalten un
ISSN:0044-3573
DOI:10.1111/j.1439-0310.1957.tb00526.x
出版商:Blackwell Publishing Ltd
年代:1957
数据来源: WILEY
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4. |
Akustische Dressurversuche an einem Indischen Elefanten |
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Zeitschrift für Tierpsychologie,
Volume 14,
Issue 1,
1957,
Page 100-126
Jürgen Reinert,
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摘要:
Zusammenfassung1. Ein etwa achtjähriger, weiblicher Indischer Elefant lernte in belohnter, straffreier Dressur, nach akustischen Futtersignalen mit dem Rüssel einen Futterautomaten auszulösen, Gegensignale aber unbeachtet zu lassen. Zur Erzeugung der Signale dienten ein R.C.‐Generator in Verbindung mit einem permanentdynamischen Lautsprecher oder ein Magnetophon.2. Nach 7 1/2monatiger Dressur konnte der Elefant 12 reine Tone zwischen 140 und 4000 Hz (zwei von ihnen waren nur durch ein Ganztonintervall getrennt) unterscheiden, ohne damit eindeutig die Grenze seiner Lernfähigkeit erreicht zu haben. Mehrfachtests, in denen alle 12 Töne in beliebiger Reihenfolge wechselten, und Kontrollversuche zeigten, daß die Unterscheidung ausschließlich nach der Tonhöhe erfolgte, was ein absolutes Tongedächtnis voraussetzt.3. Von den 12 Dressurtönen beherrschte der Elefant nach 19wöchiger Dressurpause noch 11, nach weiteren 1 1/2 Jahren noch 9 Töne.4. Weiterhin erlernte der Elefant die Futtermelodie c1–c2–a1und die Gegenmelodie c1‐f‐a (in reinen Tönen); er erkannte sie bei Transpositionen im Bereich etwa je einer Oktave nach oben und nach unten (bei darüber hinausgehenden Transpositionen bestimmten nicht mehr die Melodiengestalt, sondern die absolute Höhe der Töne die Entscheidungen), bei Einkleidung in Folgen nicht zu komplizierter Klänge und bei Erzeugung mit Musikinstrumenten unterschiedlicher Klangfarbe (nur bei sehr obertonreichen Instrumenten und gleichzeitiger, weitgehender Transposition versagte er).5. Die ursprünglich andressierte Tonhöhe der Melodien beherrschte der Elefant sehr genau: jeweils der zweite Ton der Tonfolgen allein genügte zum Auslösen der richtigen Reaktionen, ohne jedoch ein Hauptorientierungsmerkmal zu sein. Die Melodien wurden auch bei veränderter Reihenfolge ihrer Originaltöne richtig beantwortet.6. Es blieb ohne Einfluß, wenn von allen Merkmalen der Melodien ausschließlich der Rhythmus verändert wurde; bei Einfügung von Zusatztönen wurde die Lage der rhythmischen Schwerpunkte jedoch entscheidend wichtig.7. Die Intervalle zwischen den Einzeltönen der Melodien beherrschte der Elefant bei isolierter Darbietung von jeweils nur zwei Tönen in ursprünglicher und sogar in leicht veränderter Tonhöhe. Richtige Reaktion auch bei Veränderung dieser Intervalle deutet darauf hin, daß er für die Futtermelodie die Abstraktion “zuerst steigende und dann fallende Tonfolge” und für die Gegenmelodie die Abstraktion “zuerst fallende und dann steigende Tonfolge” gebildet hatte.8. Die Ergebnisse der Variationsversuche zeigen, daß der Elefant die beiden Melodien nicht an einem einzelnen, einfachen Merkmal erkannte, sondern sich n
ISSN:0044-3573
DOI:10.1111/j.1439-0310.1957.tb00527.x
出版商:Blackwell Publishing Ltd
年代:1957
数据来源: WILEY
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5. |
Besprechungen |
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Zeitschrift für Tierpsychologie,
Volume 14,
Issue 1,
1957,
Page 127-136
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PDF (965KB)
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摘要:
Book reviewed in this article:Morris, D., “Typical Intensity” and its relation to the problem of ritualisation.Marler, P., Specific distinctiveness in the communication signals of birds.Smith, W., Social “learning” in domestic chicks.Baron, A., C. N. StewartundJ. M. Warren, Patterns of social interaction in cats (Felis domestica).Deleurance, Ed. Ph., Contribution à l'étude biologique desPolistes(Hyménoptères‐Vespides).1. Kutter, H.(1950): ÜberDoronomyrmexund verwandte Ameisen. Mitt. Schweiz. Entom. Ges. 23, 347–353. — (2) Ders. (1951):Epimyrma stumperiKutter (Hym. Formicid.).(5)Stumper, R.(1951):Teleutomyrmex schneideriKutter (Hym. Formicid.).(6)Gösswald, K.(1953): Histologische Untersuchungen an der arbeiterlosen AmeiseTeleutomyrmex schneideriKutter (Hym. Formicidae).(7)Brun, R.(1952): Das Zentralnervensystem vonTeleutomyrmex schneideriKutt. ♀ (Hym. Formicid.).Dethier, G. V., Communication by Insects: Physiology of dancing. (Zum Mitteilungsvermögen bei Insekten: Physiologic des Tanzes.)Buddenbrock, W. von, Vergleichende Physiologie, Band III: Ernährung, Wasserhaushalt und Mineralhaushalt der Tiere.Portmann, A., Biologie und Geist. Rhein‐Verlag Zurich 1956, 360 SS.Grzimek, B., 20 Tiere und ein Mensch. Kindler‐Verlag, München 1956. 1
ISSN:0044-3573
DOI:10.1111/j.1439-0310.1957.tb00528.x
出版商:Blackwell Publishing Ltd
年代:1957
数据来源: WILEY
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