AbstractVon verschiedenen Aminosäurenkombinationen in der Nahrung entsprechen die den Bedürfnissen des Menschen am meisten, welche in geringster Menge zum Ausgleich der Stickstoffbilanz führen. Es ist kein reines, d. h. unvermischtes und nicht fraktioniertes Protein bekannt, das im biologischen Wert seiner stickstoffhaltigen Bausteine (B. V.) das Referenzeiweiß Vollei (B. V. 100) übertrifft: Kartoffeln B. V. 86; Soja B. V. 84; Roggen B. V. 82.6; Reis B. V. 82.6; Grünalgen B. V. 81; Mais B. V. 75.9; Bohnen B. V 73.3; Weizen B. V. 58.4. Ein bestimmtes Gemisch aus Bohnen und Mais entspricht mit B. V. 100.8 etwa dem Vollei. Höhere Werte (B. V. 114.8; 123.5; 137.6) ergeben sich bei der Ergänzung von Eiprotein durch Mais oder Soja oder Kartoffeln. Die Untersuchungen über die regulierte Verwertung der Stickstoffträger in der Nahrung zeigen, daß dafür die qualitative und quantitative Zusammensetzung von besonderer Bedeutung ist. Demgegenüber sind Herkunft (tierisch, pflanzlich, chemisch‐technisch) und Zufuhrwege (oral, per Sonde, parenteral) der Aminosäuren belanglos, wenn sichergestellt ist, daß sie in ausreichend verwertbarer Menge, in rechtem Verhältnis zueinander, zum erforderlichen Zeitpunkt am Ort des Bedarfs (Zelle, resp. deren organisierter Verband) zur