AbstractDas Propionibacterium acnes wurde bereits 1894 von Unna in Akne‐Haut nachgewiesen und für „die wahre Ursache der Komedonenbildung und daher der Akne überhaupt”︁ gehalten. Seitdem sind viele Gründe für die Annahme einer pathogenetischen Bedeutung von Propionibakterien bei Akne angeführt worden, u. a. die Besiedlung der menschlichen Haut während der Pubertät, das Vorkommen in Körperregionen, die typische Manifestationsorte der Akne darstellen, und der Sitz im supraseboglandulären Anteil des Haarfollikels. In neuerer Zeit sind potentiell kausal bedeutsame extrazelluläre Enzyme (Lipase, Protease, Mucopolysaccharidasen, Neuraminidase etc.), Toxine (Hämolysine), chemotaktisch wirksame Agentien (Cytotaxin), Prostaglandin‐ähnliche Substanzen und eine Komplementaktivierung ebenso nachgewiesen worden wie ein therapeutischer Effekt von systemisch oder lokal applizierten, antimikrobiell