Nicht von ungefähr pflegte Ludvig Holberg die Originalität seiner Theaterstücke hervorzuheben, auch wenn diese eher sein Wunschtraum war, als ein unumstrittenes Faktum. Der Zweck des Manövers war es, die oft zahlreichen Entlehnungen aus fremdem Gut zu bagatellisieren, aile möglichen Anleihen herunterzuspielen.Wir untersuchen in diesem Artikel, inwieweit Holberg in Aristophanes' Kielwasser segelt, inwieweit sich sein »Plutus« bezüglich des Aufbaus, der auftretenden Personen und der Thematik an Aristophanes' »Plutos« anlehnt, und welche Resultate das programmatische »Ej blot til Lyst« noch zu zeitigen vermag, wenn der grosze Grieche bei dem partout als »aoprigtig Original« empfohlenen dänischen Lustspiel Pate gestanden hat.Bald läszt sich nicht mehr verkennen, dasz Holbergs Originalität in diesem Stück zu Spurenelementen einschrumpft, während das, was bei Aristophanes unbändige Festivitas war, hier dadurch Abbruch erleidet, dasz die so gut wie allgegenwärtige Rücksicht auf den (sprachlichen) Anstand eben dem Mutwillen und der Ausgelassenheit entgegenarbeitet, die der »vis comica« zu gröszerer Schlagkraft verholfen hätten.Andererseits ist es auch unverkennbar, dasz Holberg in »Plutus« zeitgenössische, angeblich verhaszte Rezepte anwendet, dank denen das durch modische »prægtige presentationer« aufgeputzte Stuck gut ankam.Nolens volens hat Holberg eine Komödie zusammengebaut, wobei er sich sowohl von Aristophanes als auch von allen verfügbaren technischen Mitteln inspirieren liesz, auf die das Publikum erpicht war.Nur flüchtig und sporadisch läszt sich eine feste Anknüpfung an den (sozialen) Stand der Dinge hic et nunc aufdecken, aber wo diese durchschimmert, werden wir als Leser oder Zuschauer der eindeutig aufklärerischen Ansichten Holbergs inne, dessen Anliegen es ist, nicht nur zu unterhalten, sondern auch so zu belehren, dasz der Weg des F