ZusammenfassungDie im links‐ und rechtsniederrheinischen Raum gelegenen Rheinaltwasser – Meere – sind Niederterrassengewässer und werden in unterschiedlichem Maße vom Hauptstrom beeinflußt; ihre Entstehung ist zwar dem Holozän zuzuordnen, ihr Alter jedoch verschiedenSchwafheimer/Bettenkamper Meer sind stark verlandete und auch relativ kleine Gewässer mit einer maximalen Tiefe um 300 cm, während Millinger/Hurler Meer zwar eine größere Tiefe erreichen, in ihrer Uferstruktur aber weit signifikanter den Gegensatz Flach‐/Steilufer charakterisierenAlle untersuchten Gewässer weisen keine Bruchwald‐ und Gebüschzonen auf. Röhrichte (Scirpeto‐Phragmitetum) sind in unterschiedlicher Ausbildungsform und Fazies nur am Millinger/Hurler Meer entwickelt. An den übrigen Meeren dominieren die verschiedenen Reinbestände. DasGlycerietum maximaeist, stark differenziert, an allen untersuchten Gewässern ausgebildet, allerdings mit unterschiedlicher Artenzusammensetzung; stellenweise scheint die Entwicklung auf einAcoretum calamihinauszulaufen. Über die Aufstellung einesGlycerieto‐Sparganietum neglectikann noch keine endgültige Entscheidung getroffen werden; enge Beziehungen zumGlycerietumsind hier nicht zu verkennen. DasCaricetum gracilisist nur am Bettenkamper Meer verbreitetDie Wasserpflanzengesellschaften sind wegen des stark fortgeschrittenen Verlandungszustandes der beiden linksrheinischen Gewässer hier erheblich differenziert. Die Aufstellung einesNymphoidetum peltataescheint berechtigt, bedarf jedoch noch eingehender Begründung. Demgegenüber scheint dasMyriophylleto‐Nupharetumin Abbau begriffen, bedingt offenbar durch die starkeNymphoides‐Konkurrenz und den Abwassereinfluß. DiePolygonum amphibium‐Gesellschaft hat ein breites ökologisches Spektrum; ihre Vergesellschaftung deutet auf eine weitgehende Selbständigkeit hin. DasHydrocharitetum morsus‐ranaescheint ökologisch derPolygonum‐Gesellschaft nahezustehen, wenngleich es sein Optimum nur in eutrophen Gewässern erreicht. DiePotamogeton natans‐Bestände sind als Rest ehedem stärker verbreiteter Großlaichkrautbestände aufzufassen und stehen in Beziehung zumPotametum lucentis, das nur im hydrochemisch günstigen Millinger/Hurler Meer auftritt. DasCeratophylletum demersicharakterisiert in seiner Verbreitung die unterschiedlichen hydrochemischen Verhältnisse in den einzelnen Meeren. DasRanunculetum aquatilisschließlich scheint auf polytrophe Gewässer angewiesenDie chemischen Wasseranalysen zeigen, daß die linksrheinischen Meere stark kochsalzhaltige, polytrophe Gewässer darstellen und damit dem benachbarten Repeler Meer nahestehen, die rechtsrheinischen Meere jedoch infolge weit geringerer Abwasserbelastung deutlich eutroph sind und sich damit dem Xantener Altrhein nähern. Ähnliche Schlüsse lassen sich auch aus den Sedimentuntersuchungen ziehen, die ergaben, daß Humifikation und saprobische Vorgänge in den erstgenannten Meeren deutlich überwiegen; das spricht gleichfalls für