Abwesenheit‐Schweigen‐Tötung: Die Möglichkei‐ten der Frau? Lessings Funktionalisierung litera‐rischer Klischees
作者:
Karin A. Wurst,
期刊:
Orbis Litterarum
(WILEY Available online 1990)
卷期:
Volume 45,
issue 1
页码: 113-127
ISSN:0105-7510
年代: 1990
DOI:10.1111/j.1600-0730.1990.tb01957.x
出版商: Blackwell Publishing Ltd
数据来源: WILEY
摘要:
Die relative Abwesenheit und Einflußlosigkeit der Frau im Drama des achtzehnten Jahrhunderts ist ein von bestimmten Gattungs‐erwägungen geprägtes Klischee von dem Lessing sich, trotz schein‐barer Übernahme, in seinem Subtext distanziert. Die Arbeit rekon‐struiert zunächst das Frauenbild als ideale Repräsentation des zeitgenössischen bürgerlichen Tugendverständnisses mit seiner emanzipatorisch verstandenen privaten Innerlichkeit. Vor diesem Hintergrund werden die möglichen Gründe fuUr die Ausklamme‐rung der Frau als Verkörperung dieses Ideals erwogen. Um der Idealität willen, so meine These, sind die gesellschaftlichen Realitä‐ten, so auch die Arbeit der Frau an diesem tugendhaften Humani‐tätsideal, ausgegrenzt. Als Textgrundlagen dienenDer junge Ge‐lehrte, Der Misogyn, Die Juden, Miss Sara SampsonundEmilia Galotti.Im Laufe seiner Entwicklung als Dramatiker distanziert sich Lessing in zunehmendem MaBe von diesem die Konfliktträch‐tigkeit des Humanitätsideals der Privatsphäre ignorierenden Klischee der Abwesenheit der Frau. Es geht ihm immer weniger um die Übernahme und die Darstellung eines bestimmten Werte‐systems als vielmehr um dessen Problematisierung. Mit seiner Funktionalisierung der Klischees stellt Lessing deren inhärentes Konfliktpotential dar. E.st durch seine kritische Differenzierung der Konventionalitat kann eine
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