Martin Walsers Novelle «Ein fliehendes Pferd»
作者:
Joachim Schote,
期刊:
Orbis Litterarum
(WILEY Available online 1991)
卷期:
Volume 46,
issue 1
页码: 52-63
ISSN:0105-7510
年代: 1991
DOI:10.1111/j.1600-0730.1991.tb01905.x
出版商: Blackwell Publishing Ltd
数据来源: WILEY
摘要:
Die Novelle «Ein fliehendes Pferd» (1978) übernimmt wesentliche Motive aus Goethes RomanDie Wahlverwandschaften(1810). Ebenso wie bei Goethe, beruht auch bei Walser das Geschehen auf der symmetrischen Zuordnung der Hauptfiguren. Außerdem hat sich Walser bei der formalen Konzeption seiner Novelle sehr eng an die klassische Novellentheorie angelehnt, die ebenfalls von Goethe stammt. Dies jedoch bedeutet zugleich eine Ironisierung und Auflösung der klassischen Form. Vor allem an der zentralen Rolle, die die Motive des Scheins und des Wassers spielen, wird dies deutlich. Bei Goethe sind die zwei Bedeutungen des Wassers als schicksalhafte Bestätigung der mythischen Verstrickung der Hauptfiguren und als Medium der Befreiung vom Schein genau voneinander getrennt. Für die mythische Verstrickung steht der Bergsee, für die befreiende Kraft der reißende Strom der eingefügten Novelle. Demgegenüber sind sie bei Walser in Gestalt des durch einen Sturm aufgespeitschten Bodensees zu einer Einheit zusammengezogen. Die dadurch bewirkte Mehrdeutigkeit steht quer zur formalen Strenge und Geschlossenheit der klassischen No
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